Jahresrückblick 2025

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2025: Weichen gestellt, während der Markt zögert Ein Jahr mit angezogener Handbremse im Markt. aerne engineering nutzte die Zeit, um intern nachzuschärfen. Im Gespräch blickt die Dreierspitze mit Raphael Schärer (CEO), Swen Fürer (Leiter Verkauf) und Roger Eberle (Leiter Betrieb) zurück auf ein Jahr voller Unsicherheiten und konsequenter Entscheidungen. Und auf den Anspruch, gerade dann weiterzugehen, wenn es anspruchsvoll wird.

Das Jahr 2025 in einem Satz: Was hat am meisten geprägt?

Schärer: Ein Jahr, in dem von aussen weniger Dynamik kam, dafür umso mehr Bewegung intern, weil wir gezielt an Struktur, Effizienz und Zukunftsfähigkeit gefeilt haben. Ungewohnt und enorm lehrreich.

Eberle: Auch ich empfinde es als Transformationsjahr, in dem wir Organisation und Service weiterentwickelt haben und dabei die Stabilität im Betrieb dabei genau unter die Lupe genommen haben.

Fürer: Ja, und zugleich ein Jahr mit der klaren Aufgabe, Beratung und Vertrauen konsequent ins Zentrum zu stellen und die Nähe zu unseren Kund:innen weiter zu vertiefen. Während andere eher Serviceleistungen abbauen, gehen wir bewusst azyklisch vor und investieren gezielt in unsere Kundenbeziehungen.

Eberle:(lacht) Okay, das war jetzt mehr als ein Satz! Aber du bringst es auf den Punkt. Wir haben die Herausforderungen als Chance gepackt, unsere Prozesse kritisch zu prüfen – und noch besser zu machen.

Welches Projekt oder Thema hat euch dieses Jahr am stärksten gefordert. Und warum?

Eberle: Am stärksten gefordert hat uns die Gleichzeitigkeit. Wir haben mit der Einführung unserer agilen Projektorganisation und der Neuausrichtung des Service zentrale Themen vorangetrieben, und dass alles im laufenden Betrieb. Veränderung ja, aber ohne Abstriche bei Qualität und Liefersicherheit. Diese Balance war anspruchsvoll.

Schärer: Richtig. Das Jahr 2025 war auch ein Jahr bewusster Entscheidungen. Trotz unsicherem Markt haben wir weiter investiert. In Mitarbeitende, in Know-how und in modulare Anlagen und Softwareplattformen. Das fordert Zeit, Fokus und Führung, zahlt aber auf unsere Zukunftsfähigkeit ein.

Fürer: Im Verkauf hat uns die Unsicherheit auf Kundenseite stark beschäftigt. Entscheidungen wurden verschoben, Budgets mehrfach hinterfragt. Wir mussten deutlich flexibler werden, sowohl in der Ausgestaltung der Angebote als auch in der zeitlichen Planung der Projekte. Gleichzeitig war es wichtig, präsent zu bleiben und den Dialog nicht abreissen zu lassen.

Eberle: Das hatte direkte Auswirkungen auf den Betrieb. Die Auslastung war nicht konstant, Prioritäten mussten laufend überprüft werden. Wir haben Kapazitäten flexibel gesteuert und Chancen genutzt, wenn sie sich ergeben haben. Entscheidend war dabei, das Team transparent mitzunehmen und Orientierung zu geben.

Schärer: Für mich war das die eigentliche Führungsaufgabe dieses Jahres. Klar bleiben in der Richtung, auch wenn sich das Umfeld laufend verändert. Zu sehen, wie tragfähig unsere Zusammenarbeit als Führungsteam und mit den Mitarbeitenden ist, hat mich sehr stolz gemacht.

Welche Entwicklungen haben 2025 echte Veränderungen gebracht, sei es in Projekten, im Service oder in den Prozessen?

Fürer: Was wir enorm gespürt haben, war die Wirkung, die echte Kundennähe entfaltet. Der regelmässige Austausch, die transparente Angebotsausarbeitung und die konsequente Einbindung der Kund:innen während der Projekte wurden sehr geschätzt. Gerade im Service haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten, weil sich Reaktionszeiten verkürzt und Stillstände deutlich minimiert haben.

Eberle: Das deckt sich mit dem, was wir operativ sehen. Mit der Neuausrichtung der Serviceeinheit haben wir Zuständigkeiten klar definiert und Abläufe strukturiert. Das macht uns schneller und verlässlicher. Gleichzeitig können wir unsere Kernkompetenzen nun gezielt dort einsetzen, wo sie den grössten Kundennutzen generieren. Schärer: Für mich zeigt sich hier sehr schön, wie stark Prozesse und Haltung zusammenspielen. Durch die agile Projektzusammenarbeit und die stärkere Einbindung der Kund:innen wurden Entscheidungen besser abgestützt. Das erhöht die Projektsicherheit und sorgt für Ergebnisse, die am Ende wirklich tragen.

Fürer: Ein weiterer Punkt ist sicherlich unser _ae VISION-Labor. Dadurch können wir komplexe Anforderungen frühzeitig testen, noch bevor ein Projekt startet. Das schafft Vertrauen und beschleunigt Entscheidungen. Auch der Angebotsprozess ist dadurch schlanker geworden, dadurch gewinnen die Kund:innen schneller Klarheit.

Eberle: Im Service sehen wir zudem einen klaren Trend zu präventiven Leistungen und individuellen Wartungskonzepten über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen. Service hat damit deutlich an Bedeutung gewonnen. Die überarbeitete Website unterstützt das, weil sie diesen Lifecycle-Gedanken sichtbar macht.

Schärer: Am Ende geht es genau darum. Projekte, Service und Prozesse greifen smart ineinander. 2025 hat gezeigt, dass wir so nicht nur effizienter arbeiten, sondern messbar mehr Zufriedenheit schaffen. Bei unseren Kund:innen genauso wie im Team.

Worauf seid ihr 2025 besonders stolz?

Eberle: Auf die Bereitschaft im Team, Veränderungen aktiv mitzugestalten. Mit der Einführung der agilen Projektorganisation haben interdisziplinäre Teams ihre Abläufe gemeinsam neu gedacht. Verantwortung wurde geteilt, Entscheidungen wurden näher ans Team gebracht. Diese Offenheit und Lernbereitschaft färben positiv auf alle Bereiche ab.

Fürer: Das spüren wir auch im Verkauf. Die Zusammenarbeit über die Fachbereiche hinweg ist enger geworden. Wir treten häufiger gemeinsam beim Kunden auf, holen Fachspezialist:innen früh dazu und entwickeln Konzepte im Team. Gerade in einem anspruchsvollen Marktumfeld festigt diese Arbeitsweise das Vertrauen in unsere Arbeit.

Schärer: Und vielleicht ist genau das der Punkt. Trotz Unsicherheit ist der Teamgeist hoch geblieben. Die Organisation ist stabiler geworden, ohne an Beweglichkeit zu verlieren. Mit der _ae AKADEMIE haben wir 2025 zudem einen wichtigen Schritt gemacht, um Wissen systematisch aufzubauen und weiterzugeben.

Eberle: Ja, und das zeigt sich im Alltag. Wenn Teams Verantwortung übernehmen und Themen selbst vorantreiben, entsteht eine andere Energie. Das merkt man in Projekten, im Service und im Miteinander.

Was nehmt ihr mit – und worauf freut ihr euch im neuen Jahr?

Schärer: 2025 war ein Jahr der Schärfung und Fokussierung. 2026 wird zeigen, ob und wie sich diese Arbeit auszahlt. Wir wollen weiter klare Entscheidungen treffen und sie auch konsequent umsetzen. Besonders wichtig bleibt für mich, Technologien und Tools so einzusetzen, dass sie im Alltag einen Nutzen bringen. Für Kund:innen genauso wie für das Team.

Fürer: Im Markt spüren wir Bewegung. Der Investitionsstau könnte sich teilweise lösen, gleichzeitig bleiben Service, Retrofits und Lifecycle-Themen stark gefragt. Mit unserem Messeauftritt an der Swiss Plastics im Januar und dem geplanten Open Day schaffen wir 2026 Räume für Austausch, Netzwerk und Wissenstransfer.

Eberle: Für mich steht 2026 im Zeichen der Vertiefung. Der Service soll sich als durchgängiges Kundenerlebnis weiter etablieren. Gleichzeitig wollen wir die agile Organisation festigen, Prozesse weiter schärfen und gezielt in Know-how investieren. Ziel ist, dass unsere Teams auch künftig komplexe Automationsanlagen sicher und effizient über den gesamten Lebenszyklus begleiten können.

Schärer: Und wenn wir es schaffen, diese Themen zusammenzubringen, dann entsteht genau das, was wir brauchen. Stabilität, Beweglichkeit und eine klare Perspektive nach vorn.

Was wünscht ihr euch persönlich fürs neue Jahr? Und was euren Kund:innen, Partner:innen und Wegbegleiter:innen?

Eberle: Ich wünsche mir, dass wir mit der gleichen Klarheit und Ruhe weiterarbeiten können wie in den besten Momenten von 2025. Für unsere Kund:innen und Partner:innen wünsche ich Projekte, die tragen, und eine Zusammenarbeit, in der man sich aufeinander verlassen kann, auch wenn es anspruchsvoll wird.

Fürer: Dem schliesse ich mich an. Und dass wir diesen Drive mitnehmen: im Team und in vielen Situationen, in denen man gemeinsam merkt, dass sich der Einsatz lohnt. Unseren Kund:innen und Partner:innen wünsche ich gute Entscheide, Mut zur Umsetzung und Projekte, die nicht nur gestartet, sondern auch erfolgreich abgeschlossen werden.

Schärer: Ich wünsche mir ein Jahr, in dem wir Projekte mit Substanz konsequent realisieren. Für unsere Kund:innen und Partner:innen wünsche ich Klarheit in der Richtung und Menschen an der Seite, die diesen Weg mittragen und voranbringen. Stillstand war 2025 keine Option. 2026 wird es erst recht keine sein.

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